Dienstag, 5. April 2011

Dritter Akt


Zuerst wieder eine kurze Inhaltsangabe zum dritten Akt:
 

Torvald liest schlussendlich den Brief und reagiert mit Bestürzung: “Sie, die meine Freude und mein Stolz war – eine Heuchlerin, eine Lügnein – ja noch Schlimmeres, eine Verbrecherin!“ Torvald will trotzdem um jeden Preis einen Skandal verhindern und möchte darum keine Scheidung. Nach aussen soll der Schein bewahrt werden. Da wird ein weiterer Brief von Krogstad abgegeben, der den Schuldschein mit der gefälschten Unterschrift enthält. Somit sind Torvald und Nora gerettet und Torvald vergibt Nora und meint, damit könne alles weitergehen wie zuvor.
Aber Nora erkennt, dass es Torvald stets nur um Ehre und Status ging und geht! Sie sagt zu Torvald folgendes:“Unser Heim war nichts anderes als eine Spielstube. Zu Hause bei Papa wurde ich wie eine kleine Puppe behandelt, hier wie eine grosse. Und die Kinder waren meine Puppen. Das war unsere Ehe, Torvald.

Wie Nora selbst sagt, war sie nur eine Puppe (=Verbindung zum Titel "Puppenheim"). Ihr Mann spielte mit ihr, indem sie sich mehr als acht Jahre, wie sie selbst sagt, immer nur angepasst hat. Was ihm gefiel, gefiel auch ihr. 
Ich interpretiere das Werk als ein Werk der Frauenemanzipation. Denn ich finde, dass man an Noras Beispiel ziemlich gut erkennen kann, wie das Leben einer bürgerlichen Frau im 19. Jahrhundert etwa ausgesehen hat, nämlich alltäglich! Nora bricht aus dieser Welt aus, sie flieht aus ihrem "goledenen Käfig" und erklärt ihre Tat mit dem Satz: "Ich muss mich davon überzeugen, wer recht hat, die Gesellschaft oder ich." 

Genau der letzte Satz ist es, der mich nochmals zum Nachdenken anregt. Denn es muss nicht unbedingt nur die Frauenemanzipation das Thema sein, es kann ebenfalls eine Kritik an die Gesellschaft sein und mit Torvald und Nora wurden die Bürgerlichen dargestellt - im Kontrast zum "Arbeiter" Krogstad, dem seine Karriere das Wichtigste ist.

Noch zum Schluss möchte ich bemerken, dass mir das Buch recht gut gefallen hat, es war nicht anstrengend zu lesen und ausserdem kann man sich im Nachhinein einige Gedanken dazu machen.

Sonntag, 3. April 2011

Erster und zweiter Akt

Da ich nun auch den zweiten Akt gelesen habe, kann ich schon mehr über Nora (als Gefangene) aussagen.

Aber ich beginne mit einem kurzen Rückblick auf den ersten sowie zweiten Akt, damit auch ihr euch eine Vorstellung von der ganzen Geschichte machen könnt.


Helmer, Noras Mann hat sich vor ein paar Jahren so überanstrengt, dass die Ärzte um sein Leben fürchteten. Weil Helmer eine Kur benötigte, fuhren Nora und er nach Italien. Noch heute glaubt Helmer, dass Noras Vater die teure Reise bezahlt habe. Tatsächlich nahm Nora bei Rechtsanwalt Krogstad ein Darlehen auf. Den Schuldschein für das Darlehen sollte auch Noras Vater unterschreiben, doch da der auf dem Sterbebett lag, fälschte Nora den Schein. Krogstad aber hat es gemerkt und versucht nun Nora zu erpressen. So kommt es, dass Krogstad einen Brief schreibt, in dem er Helmer über die Urkundenfälschung Noras informiert. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Helmer den Briefkasten leert.

Nora steckt in der Klemme. Sie spielt auch mit dem Gedanken sich umzubringen, denn sie glaubt, dass ihr Mann ihr ihre Tat nicht verzeihen könnte.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich Torvalds Worte fast schon provozieren und ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass das an meinem Geschlecht liegt. Unter anderem. "Mein liebes Kind, meine kleine Nora" - Naja, das sieht wahrscheinlich jeder anders.

Und auf die Frage, ob Nora eine Gefangene ist, würde ich im Moment mit JA antworten. Ich denke sie ist einfach im Alltag gefangen und auch nun, da sie in einem Dilemma steckt, kennt sie keinen Ausweg. Aber mal sehen was nun der Schlussteil noch bringen wird...